Dienstag, 17. Januar 2006

Der zweite Tag allein

Ich stehe auf, fühle mich gar nicht so schlecht. Heute wieder auf der Arbeit, es geht schon besser. Die Arbeit lenkt ab. Lese mehrmals ihre Mail im Onlinepostfach, aber kann nicht antworten, finde weder die richtigen Worte noch die Ruhe.

Auch jetzt nicht, wo ich schon längst wieder bei meinem Kumpel in der Wohnung bin. Ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll. Soll ich zurück gehen zu ihr? Sie sagt, es wird sich vieles ändern, Sie wird sich ändern, wichtig ist nur, das wir uns lieben. Liebe ich Sie? Ich glaube ja, ich vermisse Sie zumindest sehr. Aber ich bin andererseits auch wieder froh meine Ruhe zu haben. Wenn Sie vor mir stehen würde, könnte ich gar nicht so denken. Dann wär' mir klar, dass ich bei Ihr bleibe - und genau deswegen habe ich Sie gestern nicht herkommen lassen, weil ich weiss, dass es meinen aktuen Willen verfälscht beeinflusst.

Wie lange brauche ich noch um mir klar zu werden was ich will?

Ich will das mir mein Kopf oder mein Herz sagt was los ist. Ich will eine Entscheidung, aber bitte nicht die Falsche. Alles scheisse - Mal wieder. Es sieht so aus, dass egal was ich tue, es geht mir nicht besser. Mein Arbeitsleben ist echt in Ordnung, alles super, aber sobald ich von der Arbeit weg bin, ist es ... scheisse.

Obwohl ich auch weiss, dass es Menschen gibt, die beschissener dran sind als ich. Aber das verdrängt man doch, oder?

Verwunderung

Ich bin erledigt aber nicht müde, liege im Bett, versuche zu schlafen, es ist 01:00 Uhr und ich krieg' kein Auge zu. Alles so verwirrend. Diese Ruhe. Etwas klingelt, ich erschrecke, krieg' fast nen Herzstillstand, gehe an das Handy ran - "Hallo".
Bevor ich richtig was sagen kann, fängt Sie an zu reden, "Schatz, hör mir bitte mal zu..", so lieb wie selten, Sie erzählt, dass Sie merkt wie sehr wir uns lieben, dass sie Liebe für zwei in sich trägt, dass Sie nicht ohne mich sein möchte - Dass sie vorbeikommen will. Nur um mich in den Arm zu nehmen.
Ich lehne ab, sage, dass ich genau diese Distanz benötige um mir über alles klar zu werden. Sie versteht es nicht. Aber ich bleibe hart. Ich gebe nicht nach, so wie sonst.
Es geht hier in erster Linie um mich! Und ich will mich finden!

Der Tag danach

Naja es ist Montag, ich muss zur Arbeit. Habe so lala geschlafen. Der Tag auf der Arbeit geht schnell um. Ich sitze in der Bude von meinem Kumpel und weiss nichts mit mir anzufangen. Mein Schädel ist kurz davor, zu explodieren.

Ich beschliesse ein Weblog zu eröffnen ja, dieses hier und spiele ein bisschen mit dem Layout usw. Bei dem zweiten Beitrag merke ich dann, während ich schreibe, das vieles bei näherem Nachdenken doch ein wenig anders war, als es erst den Anschein hatte. Es tut gut alles zu schreiben. Es macht ein reines Bild in meinem Kopf.

So weit so gut. Ich fühle mich schon besser. Ich schaue mal in mein Email Postfach. Zwei Nachrichten von Ihr. Eine von der Nacht, nachdem wir uns räumlich distanziert hatten, in der schreibt Sie, dass es ihr wieder gut geht. Das freut mich für Sie, ich will ihr ja keins auswischen, sondern nur für mich Klarheit schaffen - was ihr zugute kommen wird.
Sie schreibt, dass Sie hofft, dass ich finde was ich Suche, in meinen Gedanken. Und das Sie mich liebt, mehr als ihr eigenes Leben - das macht mich natürlich nachdenklich. Aber das sagt Sie nicht zum ersten Mal. Vielleicht ist es die Wahrheit. Ich kann das von meiner Seite aus im Moment jedenfalls nicht bestätigen.

Ich führe ein Telefonat mit ihrer Mutter, die mir sagt, dass es ihr weh tut, dass die Beziehung kriselt. Aber sie will für uns beide, dass wir eine richtige Entscheidung treffen, sie bestärkt mich in meiner Entscheidung, auf Distanz zu gehen um Klarheit zu bekommen.

Die zweite Nachricht.

Ich schaue rein, es ist eine Nachricht voller Emotionen, fängt schon gut an, Sie hat kein Auge zu gemacht die Nacht, Sie weiss nicht wie es ohne mich weitergehen soll. Dass weiss ich auch nicht, ich weiss auch nicht, wie es für mich weitergeht. Ich weiss im Moment mal wieder gar nichts.

Sie wünscht sich, dass ich wieder da wär. Vor ihrer Tür, um Sie in den Arm zu nehmen und zu küssen. Pessimistisch wie sie ist, schwallert sie was von wegen "wird ja eh nicht passieren..."

Meine Antwort.

Ich fühle mich gezwungen Ihr meine Sicht der Dinge mitzuteilen, weil Sie ein falsches Bild von dieser Situation hat. Ich glaube Sie denkt, das ich diese Situation ausnutze um Zeit zu gewinnen, nicht um mich zu entscheiden, denn wenn es nach Ihr geht, habe ich das schon getan; sie ist halt ein Trotzkopf.

Sie ruft mich an. Ich geh ran, will aber nicht weiterreden, sage ihr das ich eine Nachricht an Sie schreibe, dass ich gerade dabei bin, aber Sie will mich nicht abwimmeln, will, dass ich am Telefon bleibe, ich will sie nicht verletzen, aber sage dann letztendlich beschlossen, das das Gespräch vorbei ist. Sie ist sauer...

Ich schreibe mir ALLES was ich gerade denke von der Seele, notiere jedes Problem, das mir gerade hochkommt, ........ Es ist schon sehr spät, ich habe verpasst wie es draussen dunkel wird, ich bin so beschäftigt gewesen. Ich schicke die Mail ab, in der Hoffnung, dass sie mich versteht.

Montag, 16. Januar 2006

Tag der Abrechnung

Ich wache auf. Es ist Sonntag. Sie lächelt mich an. Aber mein erster Gedanke ist: "Ach du scheisse. War das eine Scheisse gestern." Ich habe gefühlt, das die letzten zwei Stunden, in denen wir uns gestritten haben, den ganzen (bis dahin) schönen Tag versaut haben. Das merkt sie irgenwie unbewusst. Diese Frau kann sehen was ich denke. Erstaunlich. Aber nicht vorteilhaft für mich. Ich versuche mich daraus zu stehlen und sage, das ich noch müde bin. Sie beschliesst, dass einer von uns beiden zuerst ins Bad geht. Es passiert irgendwie nichts. Ich habe keine Lust weiter neben ihr zu liegen, weil Sie so erwartungsvoll da liegt. Das ist ja eigentlich schön, ich fühle mich aber irgendwie von ihr bedrängt (obwohl sie mir gar nichts tut). Ich will weg. Wieso will ich immer weg? Ich gehe nun doch als erster ins Bad, gehe Duschen, lasse mir extra viel Zeit dabei. Gehe wieder ins Schlafzimmer, stehe vorm Schrank und ziehe mich an, dabei stehe ich mit dem Rücken zu ihr und frage, ob Sie nicht auch langsam mal aufstehen möchte. Ich habe tierischen Kohldampf, aber keine Lust mit ihr zu frühstücken. Paradox. Sonst mach ich das immer gerne. Sie kann kaum antworten, da beschliesse ich, sofort zu essen. Als sie mich gehen sieht, sagt sie trotzig "hab keinen Hunger!".

Ich frühstücke in Ruhe, lasse mir richtig Zeit. Koche mir Kaffee. Sitze auf der Couch und frühstücke (ich sitze ungern alleine am Esstisch). Wie ein Geist geht sie an mir vorbei ins Bad, wäscht sich, putzt sich die Zähne, ich denke Sie steht auf, aber nein, Sie haut wieder ab ins Bett. Und bleibt da. Ich fang an Zeitungen zu lesen (die seit einer Woche unangetastet auf dem Esstisch liegen), frühstücke in aller (nicht Seelen-)Ruhe zuende. Die Situation kotzt mich an. Es schmeckt nichts. Die Brote sind zum kotzen, der Kaffee is noch viel beschissener.

Ich denke, dass ich mal vor die Tür muss, hab' keinen Bock die ganze Zeit rumzuhängen, ist ja schliesslich schönes Wetter. Ich geh hoch, frage Sie provokant, ob sie mitkommen will - sie will nicht. Welch Wunder. Sie hat es wohl auch noch nicht verdaut, die Scheisse von gestern. Ich denke zum ersten Mal "Sitzt da vielleicht was tiefer zwischen uns, als wir beide glauben?" Die Situation ist mit Worten schlecht zu beschreiben, aber ich glaube wir fühlen beide, was los ist. Ich habe das Gefühl ich muss wieder weg von ihr, weil ich es nicht aushalte bei ihr. Es geht nicht darum das Sie in dem gleichen Raum ist, denn das ist sie ja nicht, sondern allein ihre gedachte Anwesenheit in meiner unmittelbaren Nähe lässt mich unruhig werden. Ich stehe immer noch vor dem Bett in dem Sie liegt (sie glotzt in die Flimmerkiste, reine Ablenkung, Sie relaisiert nicht was da drin los ist - im TV, weil sie mit sich selbst in Gedanken ist.)
Ich habe keine Lust ewig auf eine Entscheidung zu warten und beschliesse jetzt zu gehen. Jacke an, auf dem Weg zur Tür. Dann der typische Spruch: "Wenn Du jetzt gehtst, dann brauchst Du nicht mehr..." Ja, ja, denke ich, "...wiederkommen" wär's gewesen. Aber in diesem Moment will ich nur noch weg und knall' die Tür hinter mir zu. Ich habe wohl den traurig-ängstlichen Unterton dieses Moments überhört, der mir im Nachhinein klar wurde...

Ich gehe, ungewöhnlich langsam die Strasse entlang. Es ist eisig kalt. Sonst bin ich hier nicht ohne Sie. Selten so gefroren. Nicht, weil ich ohne Sie nichts mache. Sondern weil ich kein Mensch bin, der alleine raus geht, um spatzieren zu gehen. Aber diese Situationen häufen sich. Ich lande irgendwie wieder bei meinen Eltern, will eigentlich einen gescheiten Kaffee trinken, weil zuhause alles zum kotzen geschmeckt hat (obwohl ich sonst guten Kaffee koche). Ich sitze also wieder bei meinen Eltern und die Frau meines Vaters sieht sofort, das was nicht passt. Und stösst mich nur kurz drauf an, ich fang an alles von der Seele zu reden, das ich mich unwohl fühle, nicht mehr weiss, ob ich noch eine Beziehung will, usw. Sowas habe ich noch nie gesagt. Ich habe ja auch niemanden beschimpft oder beleidigt, ich habe nur ganz ehrlich gesagt wie ich über meine Beziehung denke - und bin dabei selbst ein wenig erschrocken.

Zwischenstand: Meine Freundin liegt wahrscheinlich heulend zu hause (nah am Wasser gebaut, ist aber auch nicht schlecht, weil ich das Gegenteil bin und das ist auch nicht richtig) und ich weiss nicht mehr - ja ich weiss eigentlich gar nicht mehr was ich überhaupt will. Ich will sie nur nicht anrufen. Aber Sie ruft mich an. Nicht auf dem Handy - sondern auf dem Haustelefon meiner Eltern. Ich sage ja, die Frau weiss was ich denke.

Ich sollte diesmal Recht behalten.

Sie fragt mich, ob wir uns nicht mal treffen sollten. Auf neutralem Boden. Mit diesem Satz nimmt die ganze Situation auf einmal eine sehr kritische Form an. Wir haben uns schon oft gezofft, sehr oft sogar, aber noch nie hab ich dabei das Gefühl gehabt wie in diesem Moment. Wir verabreden uns für kurze Zeit später. Sie holt mich ab. Im Auto reden wir nur das Nötigste. Auf neutralem Boden angekommen (in einer Eisdiele) kommen wir ins Gespräch.

Es läuft gerade darauf hinaus, das wir darüber nachdenken sollten, wie die gemeinsame Zukunft aussieht. Ich kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten des Gesprächs erinnern... Wir haben über die vergangenen zwei Tage gesprochen, dass diese so schlecht waren und keinen von uns beiden glücklich gemacht haben. Und wir haben festgestellt, das es so auf keinen Fall weitergehen kann. Das haben wir schon öfter mal gehabt, aber noch nicht mit dieser beängstigenden Seriösität. Wir fragen uns gegenseitig, was der Grund sein könnte für diese schlechte "Phase". Sie sagt ich wäre unzufrieden mit meinem Leben und würde das auf ihren Schultern austragen. Wir stellen fest, das ich bei anderen Leuten immer gute Laune habe (was auch tatsächlich so ist) und sobald wir alleine sind, diese gute Laune dahin ist. Was natürlich auch subjektiv von ihr in Anbetracht der aktuellen Situation übertrieben ist. Ich bin ja nicht nonstop scheisse drauf, aber die letzten zwei Tage kommen dann natürlich wie eine Ewigkeit vor. Also wie gesagt, sobald kein anderer dabei ist, hätte ich schlechte Laune, weil ich mich dann nur auf mein momentan nicht so rosiges Leben konzentrieren würde und dieses an ihr ablasse. Ich sage -und das kommt wie aus der Pistole geschossen, aus dem Bauch heraus, ohne drüber nachzudenken- das es mir solange gut geht, wie sie nicht um mich 'rum ist. Pause. Das war ein Schlag ins Gesicht. Mir wird durch diese Pause bewusst, dass dies ein Schmerz in Ihr auslöst. Aber das wollte ich doch gar nicht - das meine ich ernst! Ich will doch diese Frau nicht verletzen... Mir wird mehr und mehr klar, dass es aber genau das ist, was ich täglich tue. Aber warum? Ich bin mir auf einmal nicht mehr klar darüber, was ich soll und wie es weitergeht. Ich will auf einmal nach hause, mit ihr zusammen auf der Couch sitzen und wieder alles so wie sonst haben.

Aber dafür ist es jetzt zu spät. Nichts wird mehr sein, wie es einmal war. Das hört sich jetzt sehr extrem an, aber man kann es nicht treffender formulieren. Man beachte das die Details das ganze Bilden.

Geshockt, verwundert, enttäuscht, verletzt - aber dankbar. Dankbar für die am Anfang der Beziehung versprochene Ehrlichkeit. Dankbar für das Vertrauen, für den Mut, dem anderen die Wahrheit zu sagen. Ich denke das sind die Gefühle, mit denen wir wortlos irgendwann die Eisdiele verlassen. Ich fühle mich wie in Trance, weiss nicht mehr was alles werden soll.

Wir sind zuhause. Sie geht nach vorne und stellt mich vor eine Entscheidung:
  1. Trennung.
  2. Änderung.
  3. Zeit zur Selbstfindung.
Ich habe keine Zeit die Antwort auf Ihre Frage aufzuschieben. Keine Möglichkeit, mich vor den Unnannehmlichkeiten zu drücken.

Stille. Es herrscht eine nervenaufreibende Gesprächspause. Ich will nicht denken. Aber ich muss, wohl oder übel.

Trennung? Nein. Warum nicht? Keine Ahnung. Einfach nein. Ich habe das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben und damit einen weiteren zu begehen.

Änderung? Was soll sich ändern? Wir beratschlagen uns. Ich muss mich in den Griff bekommen, muss meine Phase in den Griff kriegen. Dazu kommen ich aber zu einer anderen Lösung:

Zeit. Offensichtlich bin ich mir ja nicht im klaren darüber, was los ist. Warum ich angeblich diese Phasen habe. Unbestritten, ich habe Sie, das hat sie mir heute klar gemacht. Aber warum? Und genau um dieser Sache auf den Grund zu gehen, entscheide ich mich dafür, Zeit zu benötigen. Kaum ausgesprochen, handeln wir, entschlossen wie selten, ohne uns gegenseitig zu fragen oder Vorwürfe zu machen, dieser erschrenkende Ernst der Sache selbst macht mich nervös. Wir wissen beide, ohne räumliche Trennung kann ich mich nicht finden. Das ist schon vorher klar gewesen. Also räumliche Distanz. Aber wie? Ich dachte Sie könnte bei Ihren Eltern bleiben, kann Sie aber nicht. Ich aber auch nicht bei meinen. Kurzerhand wird gemeinsamer Freund angerufen, der über die Woche seine Wohnung aus beruflichen Gründen nicht belegt, also fahre ich 'hin und bekomme seine Wohnung - Sie war schon da. Er weiss bescheid. Diese ganzen Tipps kommen von Ihm, das mit dem "neutralen Boden" usw. Aber ich bin ihm dankbar dafür. Er muss es wissen: Hat sich selbst erst vor knapp einem halben Jahr von seiner langjährigen Freundin getrennt. Ich habe ihn in dieser Trennungsphase kennengelern, d.h. genau an dem Abend, als sie Schluss gemacht hat.
Während ich das hier schreibe, frage ich mich, ob es Schicksal war?

Gesagt, Getan. Ungeahnt zielstrebig gehe ich nach Hause, packe meine Sachen. Sie kommt nach, will mich hinfahren. Auch dies wird ebenso schnell gemacht. Wir sprechen gar nicht mehr miteinander.

Bevor ich hochgehe, fühle ich mich genötigt, was zu sagen. Was liebes. Sie steht da, Kippe in der Hand, den Tränen nahe. Ich weiss mittlerweile gar nicht mehr was ich sagen soll. Wie ich mich verhalten soll. Ich sage ihr, dass, egal was passiert, sie ein toller Mensch ist und ich die Zeit mit Ihr auf keinen Fall bereue. Und das ist auch mein Ernst. Sie (wie sollte es anders sein) trotzt los, ich wüsste ja jetzt schon, wie es ausgeht, warum lass ich sie zappeln, ich kann doch auch jetzt sofort Schluss machen. Typisch. Trotz halt. Und ich weiss gar nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Ich gebe ihr keinen Kuss, um ihr den Abschied (für eine Woche) nicht noch schwerer zu machen, ich streichel Sie nur im Gesicht. Ich weiss nicht ob es die richige Entscheidung war. Ich weiss gar nichts mehr.

Bei meinem Freund angekommen, haue ich mir sofort ein Bier in die Birne. Was ein Scheiss. Könnte eine rauchen, mach ich aber nicht (habe erst im September damit aufgehört). Er weist mich in die Wohnung ein, weil er ja nicht mehr lange da sein wird, (fährt Montag mittags) und ich muss Montag wieder arbeiten.

Seit langer Zeit schlafe ich heute die erste Nacht allein. Ohne Sie. Das fehlt mir. Warum jetzt und über die letzten Tage nicht?

Die Vorgeschichte

Wir hatten gestern ein sehr klärendes Gespräch!

Aber jetzmal von Anfang an...

Eigentlich wollten wir am vergangenen Freitag mit ihrer Mutter ein bisschen auf den Putz hauen, hat sich aber dann schnell erledigt, weil es ihr nicht so toll ging. Da wir nun aber schon da waren, haben wir kurzerhand beschlossen dort zu pennen und trotzdem einen schönen gemeinsamen Abend zu verbringen. Hört sich vielleicht für den ein oder anderen komisch an, ist aber immer eine sehr angenehme Angelegenheit.

Naja auf jeden Fall haben wir da gepennt und am nächsten morgen, der sehr schön war, sah alles nach einem wundervollen Samstag aus.

Aber naja, wie das Leben manchmal so spielt entwickelte sich der Tag zu einer richtigen negativen Angelegenheit. Erst hat man sich mit den Eltern unterhalten, dann auch beim Spazierengehen (das ist ja nicht das Problem) aber irgendwie liess mich das Gefühl nicht los, dass ich keinen Bock auf meine Freundin hatte. Ich hätte Sie am liebsten gar nicht dabei gehabt. Naja ich hasse Sie nicht oder so, ich sage jetzt ganz bewusst nichts weiter, dazu später mehr, es ist jedenfalls so gewesen. Was weiss ich.

Nachdem wir richtig schön Essen waren (es war auch wieder sehr schön!) sind wir dann letztendlich abends nach Hause gefahren. Aber vorher zu meinen Eltern, weil Sie ein kleines Präsent für meine Freundin hatten.

Wir stehen mit ihrem Auto vor der Tür meiner Eltern. Ich weiss, das Sie schon den ganzen Tag Probleme mit dem Magen hat. "Ich muss nochmal nach hause, Du weisst schon, ich komm' dann gleich nach." OK, dachte ich. Geh'ste halt allein hoch. Hab ich dann auch so gemacht.

War richtig schön, ohne Sie. Die Tochter der zweiten Ehepartnerin meines Vaters ist da, ich habe eigentlich kein gutes Verhältnis zu ihr, aber weil Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Beziehung quatscht (was Frauen ja so machen, is ja auch gut so), fühle ich mich genötigt meine Sicht der Dinge dazuzugeben.
Sie ist das gleiche Sternzeichen wie meine Freundin, die beiden ähneln sich nur in ein paar wenigen Charaktereigenschaften, aber dann wie ein Ei dem anderen. Ich erkenne, das ein paar von den Problemen, die Sie mit Ihrem Partner hat, auch von mir sein könnten. Sie lebt im Moment in räumlicher Distanz, "hat keinen Bock auf den"... Ihre Mutter erwähnt ein paar Beispiele, in denen Sie schmunzelnd zugeben muss, dass sie ja eigentlich nicht einfach ist - und prompt hänge ich mit drin, bei der Frage, ob meine Freundin genauso wäre wie Sie. Und voller Erstaunen stelle ich fest, dass ich nichts Gegenteiliges behaupten kann. Dieser Moment war wohl der Anfang der jetztigen Situation. Wo ist die eigentlich? Kommt die gar nicht mehr? Oh, Handy in der Jackentasche gelassen. 9 Anrufe in Abwesenheit. Ich ruf' an, Sie sagt, Sie kommt nicht mehr vorbei. Ich: "OK - aber ich bleib noch!", weil ich keinen Bock habe, wegen Ihr eher abzuhauen. Das habe ich zu oft gemacht. Ich bereue es nicht, auf keinen Fall, ich bin meistens ein Typ der die Hütte abschliesst, aber naja ich war erst -ups- eine dreiviertelstunde da (und wir wohnen keine fünf Autominuten entfernt, inkl. Ampeln). Ich fühle mich gut, will eigentlich gar nicht gehen, bekomme aber ein schlechtes Gewissen, weil sie sich am Telefon schon so stinkig angehört hat und ich bin so ein Mensch, ich hab kein Bock mich wegen jeder Scheisse zu streiten, da geb' ich lieber nach um meine Ruhe zu haben. Sie sagt sonst immer, dass ich ruhig wegbleiben kann, wenn ich will. Aber es ist immer so ein ungutes Gefühl, wenn man weiss was Sie meint bzw. will, obwohl Sie etwas anderes sagt. Mario Barth sagt dazu Subtext, die Sprache, die Kerle wie ich in den seltensten Fällen verstehen.Ich latsche also bei der Scheisskälte nach hause und komme in die Tür rein...

Naja, es war wie ein geplantes Verbrechen. Erst scheint alles i.O. zu sein. Aber irgendwie schleicht so ein ungutes Gefühl durch die ganze Wohnung. Ich weiss nicht mehr genau wieso, ich schätze mal, wir sind drauf gekommen, weil Sie zynisch, wie sie nunmal sein kann, etwas wie "Brauchst auch gar nicht mehr wiederkommen" meinte... Wie das Schicksal es so will ist aus meiner anfänglichen (vorgetäuschten, weil nicht ernst gemeinten) Entschuldigung eine Anschuldigung geworden, die in Streit ausartet, Sie regt sich(warum auch immer, aber wie ich mir heute bewusst bin -mit Recht-) auf, warum Sie denn überhaupt mit mir zusammen ist, was dass alles soll, und so weiter und sofort, ob es mir nichts ausmachen würde den ganzen scheiss Tag alleine zu verbringen, ob ich es für richtig empfinde, so auf Abstand zu gehen und keine Nähe zu wünschen, auf was Frauen in so Momenten halt kommen...

Ja, man kann es sich eigentlich nicht vorstellen; obwohl ich kein aggressiver Mensch bin, das meine ich zumindest von mir selber, solange man mich nicht bis ins Extrem reizt, sind wir im Endeffekt fast aufeinander losgegangen, wahrscheinlich bin ich daran Schuld. Das glaube ich heute wirklich!. Sie hat mich dann glücklicherweise mit den Worten "jetzt beruhig dich mal!" gebremst und es kam mir plötzlich so vor, als wäre ich gar nicht live dabei gewesen.

Wir haben uns dann (in unserer Unzufriedenheit, Aussenstehende könnten meinen wir hätten uns "vertragen") darauf geeinigt, das wir uns wieder vertragen und jetzt einfach nur schlafen und diesen scheiss Abend vergessen. Ich fühlte mich in dieser Nacht wirklich schlecht und hatte auch das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben, das ist auch im Gespräch (was dann später zum Streit eskalierte) klar geworden.

Für diesen Beitrag sind Kommentare zwar erlaubt, aber nicht erwünscht (ausser jemand hat wirklich etwas sinnvolles zu fragen), "schluckt" die Story erstmal so, alles andere klärt sich später. Streichung da der Beitrag nun doch sehr umfangreich geworden ist und Kommentare oder Verständnisfragen gepostet werden sollen - soll ja mir helfen.

Trennung

Dies ist mein Weblog und ich versuche hier dieses, wahrscheinlich bislang grösste, aber mit Sicherheit momentan schwerwiegenste Problem meines Lebens zu dokumentieren.

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Zuletzt aktualisiert: 2006/01/17 18:00

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